steirische berichte 1/2023
der Mutter gewidmet
Aus diesem Heft …
Woher kommen wir?
Wir alle haben eines gemeinsam: eine Mutter. Sie ist unser Eintrittstor in die Welt. Der Begriff kann für verschiedenste historische und aktuelle Lebensentwürfe stehen und gibt Zeugnis darüber, wer wir sind, und das wiederum ist ein wichtiger Puzzlestein für unsere Identität.
Mutterschaft, also Kinderwunsch und Ehe, war bis ins 20. Jahrhundert unmittelbar an eines geknüpft: Besitz. Kinder zu bekommen, hatte vorwiegende ökonomische Gründe, denn sie sicherten den Fortbestand von Dynastien und sie wurden, bei den anderen, zu dringend benötigen Arbeitskräften, wie die Kulturanthropologin Ulrike Schrutka-Rechtenstamm schreibt. Ihre Erinnerungen über mehrere Generationen hinweg zeichnet Andrea Wolfmayr in einem Familienporträt nach – ein Leben zwischen Thujenhecke und Bildungschancen. Wer selbst tiefer die eigene Familienhistorie eintauchen möchte, dem sei die „bewusstseinsverändernde“ Familienforschung empfohlen. Ein „Stammbaum“ zeigt soziale und kulturelle Zusammenhänge auf, so Heinrich Klingenberg, der die Thematik auch im Lehrgang Regional- und Heimatforschung lehrt.
Der Moment der Geburt, für Frau und Neugeborenes, wird besonders in den Religionen durch Rituale mit spirituellem und transzendentem Hintergrund bedacht, tritt doch bei diesem Ereignis die Seele aus der einer anderen Welt in die Welt der Menschen über, erklärt die Religionswissenschaftlerin Theresia Heimerl. Eine wesentliche Rolle bei der Geburt spielen Hebammen, denen eine Ausstellung im Murauer Handwerksmuseum gewidmet war. Dass die Geburt auch für Väter sehr prägend sein kann, erzählt Hans Putzer und Barbara Porotschnig zeichnet die Entwicklung der außerfamiliären Kinderbetreuung nach. Wie der Mutter- und (Vater-)Begriff mit nationalen Identitäten in Verbindung steht, zeigt Silvia Stecher am Beispiel Steiermark und Slowenien und mit der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr sprechen wir über den Wert des gesellschaftlichen Zusammenhalts, über Respekt, Wertschätzung und Friedensbildung.
Unser Dank gilt allen Autor*innen der steirischen berichte und dem gesamten Redaktionsteam für diese anregende Ausgabe.
Franz Majcen
Inhaltsverzeichnis
Titelseite
Bild & Foto rechts oben: © Christina Pernsteiner-Koller
Titelfoto: © Felicitas Fröhlich
zum geleit.
S3: Woher kommen wir?
von Franz Majcen
am titel.
S3: Felicitas Fröhlich
standpunkt.
S4: Isolde Seirer-Melinz
woher wir kommen.
S4: Vom Kinderkriegen. Kulturanthropologische Notizen
von Adelheid Schrutka-Rechtenstamm
S6: Führen. Leiten. Sein lassen. Fünf Generationen
von Andrea Wolfmayr
S8: Familiengeschichte – Spurensuche mit Aussicht auf Erfolg
von Heinrich Klingenberg
S10: Die Mutter: Eintrittstor in die Welt
von Theresia Heimerl
S12: Geburtshilfe, einer der ältesten Frauenberufe
von Uli Vonbank-Schedler und Thomas Felfer
S14: Vater werden ist – naja – nicht schwer …
von Hans Putzer
S16: Von der Mutter und ihren Helfer*innen
von Barbara Porotschnig
S18: Mutter-Figuren an den Grenzen des „Vaterlands“
von Silvia Stecher
S21: Helfen statt reden. Interview mit BGM Elke Kahr
Isolde Seirer-Melinz
wissenschaft.
kunst.
kultur.
S28: Hilfe für Bienen und Ameisen
von Gertraud Hopferwieser
S30: Von Muttergöttinnen, der Gottesmutter und Müttern aus Fleisch und Blut
von Barbara Schönhart
S32: Europa gibt es nur im Plural
von Hans Putzer
S34: Steirische Sänger- und Musikantentreffen
von Karl Lenz
S35: Opus 1 – Erstlingswerke der steirischen Literatur. Folge 9: Hans Lebert und seine „Ausfahrt“ (1952)
von Christian Teissl
gelesen.
gehört.
gesehen.
S36: Ahnfrauen. Eine Hommage der Rabtaldirndln an ihre Mütter und alle Frauen
von Robert Gössl
S38: Der Schöckl – Mensch, Kultur und Natur
von Monika Primas
S38: Gewinnspiel
S39: Kaum was müssen, aber vieles dürfen
von Hans Putzer
S39: Impressum
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